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Atemlehre ersetze keine ärztliche Therapie, sondern unterstützt sie.

Foto: AP/Rick Rycroft

Atemlehre ist keine Therapie im medizinischen Sinne, ihr Ziel ist es, Gesundheit zu fördern. "Die meisten kommen aber erst, wenn sie Probleme haben", sagt der Atempädagoge Norbert Faller aus Erfahrung. Atemlehre ersetze keine ärztliche Therapie, sondern unterstützt sie, etwa bei Chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), um die Atmung zu erleichtern. Auch Asthmatiker kommen zu ihm, "ein Ziel bei der Arbeit ist es, ihnen die Angst vor einem etwaigen nächsten Anfall zu nehmen", so Faller.

Für jeden, der bei Faller eine Stunde nimmt, ist erstaunlich, wie man sich mit gezielten Übungen Energie holen - und umgekehrt - Entspannung herbeiführen kann. Für Menschen in Stresssituationen kann das ebenso hilfreich wie bei Erschöpfungszuständen sein, insofern kann Atemlehre auch als Burnout-Prophylaxe funktionieren oder bei Depression helfen. Worum es geht? Als unangenehm empfundene Situationen verändern können, zum Beispiel auch Panikattacken, "Hyperventilation ist ja sehr oft eine Begleiterscheinung", erklärt er. Zu seinen Kunden zählen aber auch Sänger und Schauspieler, die ihre Sprechtechnik verbessern wollen, oder Lehrer, die durch ihre Arbeit mit Stimmproblemen zu kämpfen haben.

Geburt und danach

Von jeher unbestritten ist die Rolle des Atmens bei der Geburt. Hannah Rausch, ehemals Heb-amme und heute Atempädagogin, hat sich genau darauf spezialisiert. "Es geht darum, in seinen eigenen Atemrhythmus zu kommen, die Kontrolle aufzugeben", sagt sie. Gute Erfahrungen macht sie in ihrer Arbeit auch mit jungen Müttern, für die "Atmen eine Ressource sein kann, sich von körperlichen und psychischen Anstrengungen mit einem Baby zu erholen". (pok, DER STANDARD, Printausgabe, 18.07.2011)